Verfasst von: indomilblog | 28. Dezember 2009

Das neue Kodam in Westkalimantan: Organisatorisches

Die vorgesehenen Maßnahmen zur Aufstellung des neuen Kodam für Westkalimantan sind im Wesentlichen bereits bekannt:
Das Korem 121 / ABW (Alam Bhana Wanawai), mit seinem Hauptquartier in Pontianak, wird Anfang 2010 zu einem vollwertigen Kodam aufgewertet. Die dafür erforderliche Erhöhung des Personals und der Mannschaften sind auch unter begrenzten Haushaltsmitteln zu schultern: 900 Mann sollen erforderlich sein, von denen das Korem 121 bereits 300 rekrutiert haben soll (kapanlagi.com, 25.7.2009. sorry, kein Link verzeichnet!).

Das neue Kodam wird voraussehbar weniger als die übliche Sollstärke von zehntausend  Angehörigen/Soldaten aufweisen, zumindest in der Anfangszeit. Über die Aufstellung einer Brigade habe ich bereits ein post verfasst.

Das neue Korem Westkalimantan wird voraussichtlich eine dem Kodam-Nummerierungssystem entsprechende Ziffer erhalten, sowie bestätigtermaßen den Namen Kodam Tanjungpura. Das beschnittene Rest-Kodam für Kalimantan, dass Zentral, Süd- und Ostkalimantan umfassen wird, wird neu benannt werden.

Warum soll es ein eigenes Kodam für Westkalimantan geben, und warum wird Kalimantan nicht einfach in zwei territoriale Segmente West- und Ost geteilt?

Ein zu vermutender Grund kann ich der Option auf die Aufstellung eines dritten Kodam für Zentral- und Südkalimantan liegen, dass es bis 1985 gegeben hat. Sie entspräche der Idee der territorialen Großkommandos, Kowilhan (siehe Seite Koter), nach der irgendwann in ferner Zukunft einmal drei Kodam unter ein Kowilhan zusammengefasst werden sollen.

Ein weiterer Grund liegt in der besonderen militärischen Geschichte Westkalimantans und seines Kodam, dass bis zur großen Heeresreform 1985 ebenfalls Bestand hatte. Das damalige Kodam XII unterstand dem Großkommando (Kowilhan) I auf Sumatra, dass der 1963 gegründeten malaysischen Föderation während der Konfrontasi militärisch zu Lande gegenüber stand. Heute greift die Heeresführung in Jakarta auf die historischen Wurzeln des alten Territorialkommandos zurück und lässt es in seinem alten territorialen Umfang wiederauferstehen.

Die Architektur der territorialen Landesverteidigung erfordert für das Kodam Westkalimantan tiefer gehende Neustrukturierungen, was seinen Aufbauprozess aufwendig gestalten wird. Während das Kodam in Aceh 2002 aus dem vorhandenen Kodam I herausgetrennt worden war und die Zahl der Korem und Kodim unverändert blieb, folgt das neue Kodam Westkalimantan dem Vorbild des Kodam auf den Molukken. Es wurde aus dem Kodam Trikora herausgelöst, entstand jedoch aus dem Korem 174 Pattimura, dass zu einem vollwertigen Kodam aufgewertet wurde. 2003 wurden zwei neue Korem (die zweite Ebene der Territorialorganisation) gegründet, eines für den Norden, und das andere für den Süden der Molukken. Auch das Kodam in Westkalimantan wird zwei neue Korem erhalten, deren Führungsstäbe in Singkawang und Sintang beheimatet sein werden. Entsprechend den beiden neuen Korem werden neue Areale für Kodim und Koramil zu ziehen und personell zu besetzen sein, was den Kostenfaktor nicht unerheblich nach oben treiben wird.


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